ARM-Server-CPUs: Ampere Computing gehört bald wie ARM und Graphcore zu Softbank
Softbank, dessen Chef auch das gigantische KI-Projekt Stargate leitet, schluckt nach ARM und Graphcore nun auch den CPU-Hersteller Ampere Computing.

Server-CPU mit ARM-Kernen von Ampere Computing
(Bild: c’t Magazin)
Der japanische Konzern Softbank kauft fĂĽr 6,5 Milliarden US-Dollar die US-Firma Ampere Computing, die Prozessoren mit ARM-Kernen fĂĽr Server entwickelt und verkauft.
Der von Masayoshi Son geleitete Softbank-Konzern ist gleichzeitig auch Mehrheitseigner der britischen Firma ARM und kaufte 2024 den KI-Chipentwickler Graphcore.
Zudem führt Masayoshi Son auch das gigantische KI-Projekt Stargate, das von US-Präsident Trump angekündigt wurde. Weitere wichtige Partner bei Stargate sind das KI-Unternehmen OpenAI sowie der bisher größte Ampere-Kunde Oracle, der auch 29 Prozent an Ampere hielt. ARM-Prozessoren von Ampere nutzt die Oracle-Sparte Oracle Cloud Infrastructure (OCI).
Ziel KI-Prozessor?
Über einen Kauf von Ampere durch Softbank war schon länger spekuliert worden. ARM hat selbst schon öffentlich verkündet, die Entwicklung eigener physischer Serverprozessoren erwogen zu haben. Bisher gibt es aber keine Ankündigung oder Roadmap.
ARM ist vor allem fĂĽr die Entwicklung von CPU-Kernen in Form von Blaupausen fĂĽr Chipentwickler bekannt, sogenannte Intellectual Property Cores (IP-Kerne). ARM entwickelt allerdings auch Grafikprozessoren, KI-Rechenkernen und anderen SoC-Bestandteile sowie fertige Kombinationen daraus, deren physische Implementierung in bestimmten Fertigungsverfahren etwa von TSMC und Samsung getestet wurde. Diese Compute Subsystems (CSS) beschleunigen die Chipentwicklung erheblich.
Die weltgrößten Cloud-Dienstleister (Hyperscaler) Amazon AWS (Graviton), Microsoft Azure (Cobalt 100) und Google Cloud (Axion) nutzen jeweils eigene ARM-Serverprozessoren. Bei deren Entwicklung nehmen sie Dienste anderer Chiphersteller wie Broadcom und Marvell in Anspruch, aber auch von Entwicklungsdienstleistern wie Alchip oder Capgemini.
Laut Spekulationen will auch Meta (Facebook) einen eigenen ARM-Prozessor haben, der direkt von ARM entwickelt werden könnte.
In der AnkĂĽndigung der Ăśbernahme von Ampere Computing finden sich keine Hinweise auf konkrete Prozessoren. Demnach soll die Marke Ampere erhalten bleiben.
(ciw)