Montag: Sitcom nach KI-Upscaling Gruselshow, E-Autos von Foxconn fĂĽr Mitsubishi
KI verschlimmbessert TV-Serie + Foxconn als E-Auto-Auftragsfertiger + Datenleck stoppt weitere Online-Casinos + Italien ohne Starlink + Kommentar zu Smart Meter

Elektroauto Model B von Foxconn
(Bild: fds)
Die Serie "College Fieber" ist seit Kurzem bei Netflix auch in Deutschland zu sehen. Beim 4K-Upscaling tobte sich eine KI so richtig aus. Zudem wurden etliche Effekte von früheren analogen und digitalen Bearbeitungen verschlimmbessert. Für ein globales Medienunternehmen wie Netflix ist das mehr als peinlich. Derweil kommt Foxconn offenbar langsam voran mit seinen jahrelangen Plänen, neben Elektronik in großem Umfang auch Elektroautos im Auftrag herzustellen. Jetzt stehen Verhandlungen mit Mitsubishi wohl kurz vor dem Abschluss. Der taiwanische Auftragsfertiger soll künftig Elektroautos für den japanischen Autobauer produzieren. Hierzulande zieht der Datengau bei Internet-Glücksspielen weitere Kreise. Nachdem eine Datenpanne Online-Casinos der Firma Merkur erschüttert hatte, sind nun ein Dutzend weitere Casinos mit gleicher Software offline. Dabei handelt es sich wohl überwiegend um in Deutschland illegale Casino-Plattformen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
In der Medienbearbeitung ist das Hochskalieren von Bildern und Videos per Künstlicher Intelligenz eine der nützlichsten Funktionen – wenn denn die KI ansatzweise "weiß", um welche Inhalte es sich handelt. Bei der Bearbeitung der im Original "A Different World" und im Deutschen "College Fieber" genannten Sitcom, die 1987 in den USA anlief, war das offenbar nicht der Fall. Zahlreiche Zuschauer und auch etliche US-Medien machen sich seit Wochen über die Ergebnisse lustig. In der Tat produzierte die KI hier einige der typischen Artefakte und Halluzinationen, welche Modelle der ersten Generationen schon vor einigen Jahren verursachten: KI-Upscaling macht 80er-Jahre-Sitcom bei Netflix zur Gruselshow.
Der taiwanische Auftragsfertiger Foxconn und der japanische Automobilhersteller Mitsubishi Motors stehen kurz vor einer Kooperation über die Produktion von Elektroautos. Wie verschiedene Quellen aus Asien berichten, soll Foxconn E-Autos im Auftrag herstellen, die unter der japanischen Marke auf den Markt kommen. Mitsubishi will damit Produktionskosten einsparen, während Foxconn durch die Zusammenarbeit mit dem japanischen Konzern in größerem Ausmaß in die Produktion von Elektroautos einsteigen würde. Die Unternehmen haben sich bislang nicht darauf verständigt, welche E-Automodelle Foxconn für Mitsubishi bauen soll, aber eine Ankündigung soll frühestens in den nächsten Wochen folgen: Auftragsfertiger Foxconn könnte bald Elektroautos für Mitsubishi bauen.
Foxtron Model B (3 Bilder)

Gemeinsamkeiten haben jedoch nicht nur Synergiepotenzial, sondern manchmal auch negative Effekte, wie sich bei Internet-Glücksspielen zeigt. Nachdem bereits Mitte März etliche Online-Casinos der Merkur-Gruppe vorübergehend offline waren, sind in dieser Woche erneut etliche Glücksspiel-Seiten nicht erreichbar. Dieses Mal handelt es sich um eine Reihe von in Deutschland mutmaßlich illegalen Portalen einzelner kleiner Firmen. Ebenso wie Merkurs Online-Casinos nutzen sie Software der maltesischen Firma "The Mill Adventures". Hier hatte die Sicherheitsforscherin Lilith Wittmann zuvor auf massive Datenschutzprobleme aufmerksam gemacht: Nach Merkur-Datengau sind weitere Online-Casinos mit "The Mill"-Software offline.
Die Kontroversen um Tech-Milliardär Elon Musk holen auch dessen Satelliten-Internet-Anbieter Starlink ein, der laut Italiens Verteidigungsminister Guido Crosetto nun vorerst keine Auftragsgespräche mit der italienischen Regierung mehr führt. Italien wollte Berichten zufolge für einen fünfjährigen Vertrag 1,6 Milliarden US-Dollar bezahlen. Geheimdienste und das Verteidigungsministerium hätten bereits zugestimmt. Übergangen werden könnte dafür unter anderem die von der EU vorangetriebene Starlink-Alternative IRIS2, was bei den EU-Partnern für Aufregung sorgte. Das kommt jetzt wieder auf den Tisch, denn laut Crosetto hätte sich die Diskussion immer mehr weg von Starlink und hin zu "von und zu der Person" (Elon Musk) gewendet: Italien bestätigt Stopp der Verhandlungen mit Starlink.
Die Idee hinter Smart Meter ist simpel: Die vernetzten Zähler erfassen viertelstundengenau, wie viel Strom man bezogen hat, und stellen die Daten online bereit. Haushalte sparen sich das Ablesen, und der Blick auf die Statistik hilft ihnen beim Energiesparen. Buchen sie obendrein einen dynamischen Tarif, können sie Strom dann verbrauchen, wenn er günstig ist. Das senkt die individuelle Stromrechnung und die Kosten für den Netzausbau. In vielen Ländern sind Smart Meter deshalb seit Jahren bei allen Verbrauchern installiert. In Deutschland liegt die Quote bei sage und schreibe zwei Prozent. Für die Misere gibt es zwei Hauptgründe, meint Christian Wölbert in seinem Kommentar zu Smart Meter: zu teuer, zu komplex, zu spät.
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Auch noch wichtig:
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(fds)