Versenden von Genitalbildern wird strafbar
Das Versenden von Penisbildern („Dickpics“) wird zum Straftatbestand. Das kündigte Justizministerin Anna Sporrer (SPÖ) heute vor dem Ministerrat an.
Voraussetzung ist, dass die Bilder unaufgefordert geschickt wurden. Umfasst von der gesetzlichen Regelung soll jegliche Form der elektronischen Kommunikation sein, von Social Media bis zum Fax.
Sporrer führte aus, dass vor allem junge Frauen von dieser Art der sexuellen Belästigung betroffen seien. Diese werde man nun auch bei der Rechtsdurchsetzung unterstützen. Familienministerin Claudia Plakolm (ÖVP) nannte den Beschluss ein wichtiges Anliegen.
Was im realen Leben verboten sei, dürfe online nicht erlaubt sein. Auch Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) betonte, dass das Internet kein rechtsfreier Raum sei.
Aktionsplan gegen Gewalt
Weiters beschloss der Ministerrat einen Aktionsplan gegen Gewalt an Frauen. Die Erstellung erfolgt unter Federführung des Frauenministeriums gemeinsam mit dem Innen-, Bildungs- und Justizressort. Ziel ist es, bestehende Lücken im Gewaltschutz zu schließen.
Der Aktionsplan basiert auf den Empfehlungen des Europarats, des Rechnungshofs und der neuen EU-Richtlinie zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt. Mit dem Ministerratsbeschluss fällt der Startschuss für die Ausarbeitung des Papiers. Diese soll in enger Zusammenarbeit mit relevanten NGOs, Fachstellen und der Wissenschaft erfolgen.
Register für Hassprediger wird geprüft
Geprüft werden soll zudem die Einführung eines Registers zu islamistischen Hasspredigern, wie Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) und NEOS-Klubobmann Yannick Shetty ankündigten. Zudem will die Regierung den Kampf gegen die Radikalisierung Jugendlicher in den Schulen verstärken.